Es ist Oktober. Zeitumstellung. Halloween. Samhain. Herbst.
In vergangenen Zeiten, hat mir der Herbst öfter ein Gefühl der Melancholie gegeben. Den Sommer loszulassen und die langen Tage an der Sonne zu verabschieden war mir immer zuwider. Früher hatte ich oft das Gefühl, nun wieder eingesperrt zu sein.
Umso älter ich wurde, umso mehr gefallen habe ich am Herbst gefunden. Ich darf mich nun wieder verkriechen, mir selbst mehr Ruhe gönnen und meine Energie wieder aufladen.
Erst seit ich in mir ein spirituelles Wesen entdeckt habe, ist mir "Samhain" oder das keltische Neujahrsfest ein Begriff. Ich habe zu dieser Zeit immer wieder kleine Rituale für mich gemacht, ohne sie bewusst an diese Zeit zu knüpfen oder etwas spirituelles darin zu sehen.
Im Nachhinein, erkenne ich, dass ich wohl schon immer spirituell war, es mir nur durch meine Yogareise bewusst wurde.
Mit Ende Oktober, geht auch ein Jahreszyklus zu Ende. Samhain leitet den Beginn des keltischen Neujahres ein. Die Natur verabschiedet sich in den Winterschlaf und es wirkt als würde der Rückzug dem Tod gleich kommen. Wir verbinden uns zu dieser Zeit mit unseren Vorfahren. Besuchen zu Allerheiligen die Friedhöfe um unseren Eltern, Großeltern und Urgroßeltern zu danken und um sie zu ehren.
Man sagt, an diesem Tag ist es möglich Geister zu sehen und sich mit ihnen in Verbindung zu setzten.
Diese Zeit, sollte vor allem genutzt werden um sich zurückzuziehen, nach innen zu schauen. Karten legen, Träume und Gedanken aufschreiben, Meditieren und Reflektieren.
Rituale für den Herbst
Altlasten loswerden
Loslassen hat, wie wir spätestens seit Marie Kondo wissen, eine sehr befreiende und entlastende Wirkung auf uns. Mein Onkel sagte mal, "Besitz belastet". Und wie recht er damit hat. Innerhalb von Wien bin ich oft umgezogen. Da merkt man dann tatsächlich wie sich so mancher Besitz anhängen kann.
Ich persönlich nutze diese Zeit gerne um meine Kleider auszusortieren, alte Dinge loszuwerden. Auch Gedanken und Erwartungen kann man versuchen loszulassen. Diese eher in Form von Worten. Du kannst deine Gedanken, Gefühle, Erwartungen oder Enttäuschungen auf Papier bringen und diese dann loswerden.
Zünde eine Kerze an oder mache ein Feuer, wenn du die Möglichkeit dazu hast. Schreibe alles auf, was du gerne loslassen möchtest. Ein paar Kräuter, wie Salbei in eine Schale und dann, lass deine aufgeschriebenen Gedanken in der Flamme, gemeinsam mit den Kräutern los.
Den Ahnen danken
Ohne unsere Ahnen, gäbe es uns nicht. In Mexiko wird der "dia de los Muertos", der Tag der Toten, als eines der größten Jahresfeste gefeiert.
Unsere Ahnen beschützen und segnen uns jeden Tag unseres Lebens.
Samhain ist ein wunderbarer Zeitpunkt um uns mit unseren Wurzeln zu verbinden.
Setzte dich an einen ruhigen, gemütlichen Ort und stelle eine Kerze vor dich. Schließe die Augen und nimm ein paar tiefe, gleichmäßige Atemzüge. Denke an einen Verwandten, der dein Leben geprägt hat. Öffne dann die Augen und zünde die Kerze an. Widme dieses Licht der Person an die du denken musstest.
Fragen zur Selbstreflexion
Ich nehme mir dann auch gerne die Zeit, bei einer Tasse Tee über mich nachzudenken. Wie es mir im ergangenen Jahr ergangen ist. Was mich geprägt hat und wie ich mich verändert habe. Und weil Ende Oktober auch mein Geburtstag ist, begleitet mich dieses Ritual schon am längsten von allen aufgezählten.
Hier ein paar Fragen als Anregung für eure Reflexion
- In welcher Weise habe ich mich im Lauf des Jahres verändert?
- Wovon will ich mich lösen, was kann ich jetzt verabschieden?
- Kann ich zulassen, dass ich manchmal nicht weiß, wohin meine Reise gehen soll? Und wie kann lernen manche Dinge einfach geschehen zu lassen?
- Wie kann ich mir mehr Zeit fürs Ausruhen und für besinnliche Momente gönnen?
- Was waren die 3 wichtigsten Erkenntnisse in diesem Jahr?
- Wofür bin ich dankbar?
- Was möchte ich im nächsten Jahr gerne lernen?
Yin Yoga & Meditation
In der Übergangszeit, in der wir uns gerade befinden, wurde es immer wichtiger für mich, Zeit für mich zu haben. Lange habe ich die Yin Yoga Praxis vernachlässigt. Doch gerade in Zeiten wenn man am wenigsten Lust dazu hat, braucht man die Entschleunigung am meisten. Yin Yoga hilft mir ruhiger zu werden. Die Energie die von YinYoga ausgeht, möchte genau das. Ruhe im Inneren schaffen. Yin bezeichnet die dunkle, kalte, langsame Seite in uns. Meditation fällt mir persönlich im Savasana am leichtesten, deswegen nimm ich mir nach einer Yogaeinheit extra viel Zeit für diese wichtige Asana.
Wenn du auch einmal mehr zur Ruhe kommen möchtest, kannst du gerne mal in meine Yin Yoga Klasse am Donnerstag, in der Polgarstrasse (1220) kommen.
Räuchern
Ich bin ein großer Fan davon mit weißem Salbei zu räuchern. In der neuen Wohnung wurde immer erst mal alles gut ausgeräuchert. Neumond. Jahreswechsel. Wenn ich es nötig hatte, negative Energie loszuwerden, habe ich zum Räucherwerk gegriffen.
Ein Ritual, dass erst sehr spät in mein Leben gekommen ist. Die frische Energie, wenn nach dem Räuchern die ganze Wohnung durchgelüftet wird.
Ganz besonders in den Ecken der Wohnung empfehle ich gut zu räuchern, da bleibt die Energie hängen. Ich benutze einen Fächer um den Salbei besser mit Sauerstoff zu versorgen.
Wärmende Suppen
Suppen und Eintöpfe haben gerade im Herbst Hochsaison bei mir. Auch die Ayurveda Lehre lädt ein, saftige, nährende, warme und leicht verdauliche Speisen zu sich zu nehmen. Sie wärmen von innen und stärken deine Abwehrkräfte. Wurzelgemüse wie Karotten, Rote Rüben, Knollensellerie eignen sich außerdem für farblich spektakuläre Suppen.
Weniger ein Ritual als eine Gewohnheit, die ich aber trotzdem sehr schätze. Denn so ein Suppeneintopf eignet sich auch toll um Gemüsereste zu verarbeiten und der Lebensmittelverschwendung ein wenig entgegen zu wirken.
Wie stimmst du dich auf die kalte Jahreszeit ein? Was sind deine Rituale? Feierst du Halloween oder Samhain?
Ich würde mich über ein Kommentar von dir freuen und vielleicht sehen wir uns schon bald in einer meiner Yin Yoga Stunden.
Schönen Start in den Oktober
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